| Die Werkstatt existiert seit 2001 und wurde in einem ehemaligen Blumenladen auf dem Grundstück eingerichtet. Obwohl hierfür umfangreiche Umbaumaßnahmen notwendig waren, strahlt sie noch immer den Charme einer alten Manufaktur aus.
Nicht nur durch den hohen Anteil, den das Gießen einnimmt, unterscheidet sich diese Werkstatt von der klassischen Goldschmiede. In der Kombination der Gusstechnik mit anderen Verfahren liegt der besondere Reiz ihrer Stücke. Es werden vor allem Silberlegierungen, aber auch andere Edelmetall- und Nichtedelmetall-Legierungen verarbeitet. Die feuerfeste Form wird nach jedem Guss zerstört. Man spricht hier von der “verlorenen Form”. So entsteht aus jedem handmodellierten Stück ein Unikat.

 

| Viele Geräte die zur Anfertigung von Schmuck nötig sind haben sich im Laufe einiger Jahre in der Werkstatt angesammelt. Einige werden heute nicht mehr hergestellt, dienen aber historischen Techniken. Andere wurden vom Fachhändler erworben. Wobei hier eine Mischung aus goldschmiede spezifischen- und dentalen- Maschinen zu finden ist.

Hier die gesamte Ausstattung aufzulisten würde wohl den Rahmen meiner Website sprengen, deshalb sei hier nur eine Auswahl genannt, den Gussprozess betreffend:

  • Die Gussschleuder nutzt mittels Motor die Fliehkraft, um die flüssige Schmelze in die Form zu bringen. Da ich in meiner Ausbildung noch das Gießen per Handschleuder gelernt habe, wende ich dieses alte Verfahren auf besonderen Wunsch auch heute noch an.
  • Der Muffelofen ist eigentlich die kleinere Version eines Keramikofens. Er erreicht Temperaturen von bis zu 1200 °C und dient mir vor allem zum Vorwärmen der Gußform.
  • Die offene Flamme bevozuge ich zum Aufschmelzen der Legierungen. Da auch höherschmelzende Metalle verarbeitet werden, ist eine Sauerstoffflamme unumgänglich.
  • Das Handstück, ein handlicher Motor mit Spannzange zur Aufnahme diverser kleiner Bohrer und Schleifer, ähnlich den beim Zahnarzt verwendeten Motoren. Man kann ihn auch als Profivariante des Drehmels bezeichnen.
 

| Hauptsächlich findet das Gießverfahren mit der “verlorenen Form” Anwendung. Im Gegensatz zur Bearbeitung von Halbzeugen in der klassischen Goldschmiede entsteht die charakteristische Form meiner Objekte durch das Gießen im Schleuderguss. Danach bekommen die Stücke ihren Feinschliff mittels althergebrachter Techniken: Löten, Feilen, Fassen, Polieren etc. 

| Für den Guss werden die Objekte

  1. Modelliert – von Hand werden die Objekte mit rückstandslos verbrennenden Materialien geformt.
  2. Eingebettet – die Modelle werden in eine feuerfeste Form mit offenem Zugang überführt.
  3. Freigebrannt – bei circa 450 °C entsteht ein Hohlraum in der Gussform.
  4. Gegossen – die flüssige Legierung wird durch den Zuflusskanal in die Form geschleudert.
  5. Ausgebettet und Sandgestrahlt – durch die Zerstörung der Form entsteht das Unikat.
  6. Bearbeitet und Poliert.